Save the date: 40 Jahre wohnbund – Fachtagung und Jubiläumsfeier, 23.-25. November 2023, Frankfurt/M.

Der wohnbund feiert dieses Jahr sein 40-jähriges Jubiläum! Die bewährte jährliche Fachtagung im Herbst wird deshalb um eine öffentliche Abendveranstaltung (Donnerstag, 23. November) und eine Feier (Freitag, 24. November) ergänzt. Inhaltlich wird sich die Fachtagung (wie auch die diesjährige Ausgabe der wohnbund-Informationen) dem Motto „Unter vielen Dächern“ widmen: Welche (Dach-) Strukturen für genossenschaftliche Wohnprojekte haben sich in den letzten Jahrzehnten bewährt, was sind heutige „best practices“ und welche Herausforderungen stehen zukünftig an?

Die inklusive Mitgliederversammlung dreitägige Veranstaltung wird in Frankfurt am Main stattfinden. Genauere Informationen folgen!

In eigener Sache: Neue IBAN

Aufgrund einer umfangreichen IT-Umstellung bei der Bank für Sozialwirtschaft ändert sich auch die IBAN des wohnbundes. Die ab 24. April gültige IBAN lautet DE50 3702 0500 0008 8790 00. Die bisherige IBAN ist nicht mehr gültig! Wir bitten darum, dies bei sämtlichen Überweisungen zu beachten und insbesondere etwaige Daueraufträge zu ändern.

Rückblick: Treffen der AG Junge Genossenschaften in Frankfurt am Main

Am 18. März trafen sich zahlreiche Mitglieder der AG Junge Genossenschaften in Frankfurt am Main. Als Treffpunkt konnte der „Community Space ffm“ im Mietshäuser-Syndikats-Wohnprojekt NiKa im Bahnhofsviertel genutzt werden. Vertreter:innen von in den letzten Jahren und Jahrzehnten gegründeten Wohnungsgenossenschaften aus allen Teilen der Bundesrepublik tauschten sich im bewährten AG-Rahmen einmal mehr zu verschiedenen Herausforderungen aus, die mit dem Aufbau neuer genossenschaftlicher Strukturen und Projekte einhergehen: Wie viel Ehrenamt und wie viel Professionalisierung passt zu welchen Ansprüchen? Wie gestaltet man das Wachstum selbstverwalteter Strukturen über das erste oder zweite Projekt hinaus? Der Know-how-Austausch unter Praktiker:innen mit unterschiedlichen Erfahrungen war wieder sehr gewinnbringend und wir freuen uns bereits auf das nächste Treffen, das am 23. September 2023 in Kassel stattfinden wird.

Neues E-Book: Social-Ecological Cooperative Housing – vorgestellt in Berlin

„Social-Ecological Cooperative Housing – Gemeinschaftliches, transformatives Bauen und Wohnen“: So lautet der Titel eines neuen, zweisprachigen E-Books, das beim Jovis-Verlag erschienen ist. Das Herausgeber:innen-Team von id22 aus Berlin hat darin zahlreiche Beiträge versammelt, die zeigen, wie wegweisende genossenschaftliche Wohnprojekte gelingen können und welches Potential für die sozialökologische Transformation in ihnen steckt. Praktische Beispiele werden ebenso vorgestellt wie grundsätzliche Reflexionen. Das E-Book enthält viele interaktive Verweise auf weiteres Text- und Bildmaterial im Internet.

wohnbund-Geschäftsführer Tobias Bernet steuerte einen Beitrag über „das Potential der Genossenschaftsidee“ bei. So lautete auch der Titel einer Veranstaltung im Rahmen der Wanderausstellung „Faktor Wohnen“ im Werkraum Cooperativ des Berliner Genossenschaftsforums am 17. März 2023. Tobias Bernet diskutierte dort mit Barbara König vom Genossenschaftsforum, Ulrich Kriese von der Stiftung Edith Maryon und David Matthée von der Stiftung trias.

wohnbund-Auftritt bei der Expertenkommission zum Berliner Vergesellschaftungs-Volksentscheid

Die vom Berliner Senat eingesetzte Expertenkommission zum Volksentscheid über die Vergesellschaftung großer Wohnungsunternehmen veranstaltete am 22. Februar 2023 eine öffentliche Online-Anhörung zum Thema „Überführung von Wohnimmobilien in Gemeineigentum“. wohnbund-Geschäftsführer Tobias Bernet referierte als einer der eingeladenen Sachverständigen zum Themenkomplex Gemeineigentum / Gemeinnützigkeit / Gemeinwohlorientierung in der Wohnungswirtschaft. Die Videoaufnahme des Livestreams ist auf YouTube verfügbar.

wonhbund-Infoheft für den vdw Niedersachsen

Vorstand Klaus Habermann-Nieße überreicht das wohnbund-Infoheft Klimaschutz beim Wohnen an Professorin Lamia Messari-Becker von der Universität Siegen auf dem Neujahrsempfang des vdw Niedersachsen am 12. Januar 2023.

Der Neujahrsempfang hat sich dem Thema „Dekarbonisierungsstrategien für den Wohnungsbestand“ gestellt und mit Grundsatzreferaten auch von Prof. Lamia Messari-Becker und guten Beispielen aus dem Verbandsgebiet für Klimaschutz geworben. In den Praxisbeispielen aus Wolfsburg („Don Camillo und Peppone“ Neuland Gmbh) und Hannover („KUS Klimaumbau Seelhorst“, Gundlach GmbH) wurde aus Sicht von wohnbund-Vorstand Klaus Habermann-Nieße die besondere Bedeutung der grauen Energie herausgestellt und auf notwenige Modernisierungsstrategien verwiesen.

Treffen der AG Junge Genossenschaften 18. März 2023

Das nächste Treffen der AG Junge Genossenschaften im wohnbund findet am Samstag, 18. März 2023 ab 11:00 Uhr in Frankfurt am Main statt.

Der genaue Ort wurde über den Mailverteiler der AG bekanntgegeben; Interessierte, die noch nicht Mitglied in der AG sind, können sich gerne per Mail an info@wohnbund.de anmelden.

Wir werden uns Zeit nehmen für zwei AG-Blöcke, ein Mittagessen im Bahnhofsviertel, eine Führung durch das Wohnprojekt NIKA, eine Vorstellung der neuen Dachgenossenschaft RheinMain sowie einen Ausklang bei Getränken ab ca. 17:00 Uhr.

Thematisch sollen u.a. die Probleme des Wohnprojekte-Bauens und -Finanzierens unter den aktuellen Bedingungen (Zins- und Baukostensteigerungen etc. behandelt werden).

JETZT BEWERBEN: Stadtfinder-Award 2023: Nachbarschaften nachhaltig gestalten

Liebe Nachbarschafts-Aktivist:innen,

der Stadtfinder-Award sucht bis zum 30.04.2023 hessenweit junge Stadtfinder:innen und ihre nachhaltigen Projekte!

Getragen vom wohnbund e.V. und dem Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V., zeichnet der Award das Engagement von ehrenamtlichen Initiativen aus, die sich für ihr Wohn- und Lebensumfeld in der Stadt oder auf dem Land einsetzen, dieses aktiv mitgestalten, nachhaltige Strukturen aufbauen und Gemeinschaft fördern. Ab jetzt können sich hessenweit Gruppen mit ihren innovativen Projekten gemäß dem Motto „Nachbarschaften nachhaltig gestalten“ bewerben.  

Um in Zukunftsfragen vor allem diejenigen zu Wort kommen zu lassen, die mit den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit noch lange umgehen müssen, werden gezielt Projekte gesucht, die die Perspektiven junger Menschen in den Vordergrund stellen. 

Bewerbt euch jetzt oder gebt die Informationen an mögliche Bewerber:innen weiter.

Wir freuen uns auf tolle Bewerbungen!
Euer Stadtfinder-Team

Weitere Infos zur Ausschreibung hier:

Neu erschienen: wohnbund-Informationen 1+2/2022: Klimaschutz beim Wohnen

Passend zum Thema unserer diesjährigen Fachtagung widmet sich auch die neue Ausgabe der wohnbund-Informationen dem Thema Klimaschutz. Die Beiträge verschiedener Expert:innen und Praktikter:innen behandeln technologische, ökonomische und soziale Aspekte eines klimagerechten Wohnungs- und Städtebaus.
Das Heft kann zum Preis von 15,00 Euro inkl. USt. zzgl. Versandkosten per E-Mail an info@wohnbund.de bestellt werden.

„Etwas tun, das aufzeigt, wohin es gehen könnte…“ – Nachruf auf Clemens Bruns-Sommerhage

Völlig unerwartet ist im September (2022) Clemens Bruns-Sommerhage verstorben.

Clemens war Architekt und Stadtplaner. Sein berufliches und politisches Interesse zielte von Anfang an darauf, nutzungsorientiert zu planen und bauen und dies, so weit wie möglich, mit den Nutzerinnen und Nutzern und nicht von außen für sie. Mit dieser Ausrichtung stieß er schon früh zum WOHNBUND, dem 1983 gegründeten Verein zur Förderung wohnpolitischer Initiativen und war 1986 maßgeblich an der Organisation des 3. Internationalen Wohnbund-Kongresses beteiligt, der in Münster abgehalten wurde. Dieser Kongress mit dem Titel „Konzepte zur Wohnraumerhaltung – Beispiele, Modelle, Experimente“ hatte außerordentlich großen Zulauf unter den Interessenten einer Neuorientierung von Stadtentwicklung und Wohnungspolitik. In seinem Gefolge erlebten örtliche und regionale Initiativen einen Aufschwung, und WohnBund-Beratung NRW wurde als erste regional tätige Beratungs- und Entwicklungsagentur gegründet.

Clemens war Gründungsmitglied und von 1991 bis 2001 einer der Geschäftsführer von WBB. Maßgeblich hat er den Unternehmensaufbau, die soziale und bewohnerorientierte Projekt-, Forschungs-, Beratungs- und Vernetzungsarbeit bei WBB entwickelt und vorangetrieben. Inhaltlich und konzeptionell hat er vor allem den Bereich „Benachteiligte Stadtquartiere“ in NRW mit aufgebaut – ein Feld, welches zunehmend bundesweit in seiner sozialen und städtebaulichen Bedeutung erkannt und seit 1999 als Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ politisch und institutionell verankert und gefördert wurde.

Aus WBB GmbH schied er 2006 aus gesundheitlichen Gründen aus. Der Kontakt blieb jedoch bestehen, und wenn er gelegentlich als Gast zu Treffen kam, war die Freude auf beiden Seiten groß.

Stadtplanung und Stadtentwicklung bildeten auch einen Schwerpunkt von Clemens politischer Tätigkeit als Mitglied der Grünen (die er 1979 damals noch als GAL mitgegründet hatte) im Rat der Stadt Münster, dem er von 1987 bis 2004 angehörte, davon vier Jahre lang als Fraktionsvorsitzender. Von Anfang an verband er ökologische und soziale Belange, etwa beim Bau der weit über die kommunalen Grenzen hinaus bekannten Radstation in Münster oder in verschiedenen erfolgreichen Auseinandersetzungen über die Erhaltung und Sanierung preiswerter Häuser und Wohnbestände. Clemens erlebte man durchweg als eine Person mit klaren eigenen Orientierungen, dabei offen für andere Meinungen, jedoch insistierend auf Möglichkeiten der praktischen Umsetzung. Er war hochengagiert in der Sache, – wenn es sein musste auch durchaus streitbereit bis zu gerichtlichen Auseinandersetzungen –, bezogen auf seine Person selbst jedoch zurückhaltend und uneitel .

Besonders verbunden war er dem Stadtteil Kinderhaus (wo er in den letzten Jahren auch wohnte), einem durch Hochhäuser geprägten Stadtteil im Norden von Münster, der in Teilen als sozialer Brennpunkt galt. Sein Herzensanliegen hier ist die Gründung und der Betrieb des „Atrium“ gewesen, einem Kulturverein, den er bis zu seinem Tod aktiv, und das heißt auch mit eigenen kulturellen Beiträgen, unterstützt hat. Im Andenken und als Dank an ihn ist dort nach seinem Tod eine Gedenkfeier mit vielen Weggefährten und Freunden und Freundinnen organisiert worden.

Welche ausgeprägten musischen Interessen und Begabungen Clemens hatte, wussten viele gar nicht. Wirklich ausleben konnte er sie auch erst, nachdem die langen Jahre mit den enormen Arbeitsbelastungen vorüber waren. Seine große Leidenschaft waren Konzerte, insbesondere Klavier, für die er oft durch Nordrhein-Westfalen reiste. Er liebte Ballettaufführungen und hatte ein Abonnement in Dortmund. Er war sehr kunstinteressiert und ging besonders gerne mit Besuchern ins Picasso-Museum in Münster. Unvergessen sind seine Führungen per Fahrrad in den Jahren der Münsteraner Skulpturen-Projekte: akribisch geplant einschließlich Fahrrad-Reservierungen, vorbereitete künstlerische und kommunalpolitische Kommentierungen der im Stadtraum verteilten Skulpturen, immer auch einen Plan B, wenn Plan A nicht einzuhalten war, und mit fröhlichem Abschluss in einer Kneipe. Er liebte es, phantasievoll zu kochen und Gäste zu bewirten. Er hat selbst gemalt und Computerkunst gemacht und an Freunde und Freundinnen z.B. selbst kreierte Kalender verteilt.

Clemens wird uns als kluger Reflexionspartner und Initiator, als liebenswürdiger Gastgeber, als umsichtiger Stadtführer, als begeisterter Konzert-und Museumsbegleiter – und als Freund fehlen. – Marlo Riege