Archiv des Autors: Robin Mohr

Dreiteilige Online-Seminarreihe: Nextcloud in wohnbund und Wohnprojekten

Veranstaltungsreihe für Mitglieder und Interessierte.

Eine passende digitale Infrastruktur ist für jede gemeinschaftliche Unternehmung von entscheidender Bedeutung. Für zivilgesellschaftliche Initiativen sind kostspielige Lösungen oft nicht finanzierbar. Der wohnbund als Verein steht vor ähnlichen Herausforderungen wie Wohnprojekte in der Gründungsphase: Wir sind stets auf der Suche nach einer Plattform, die alle unsere Anforderungen erfüllt. Vielleicht ist die Nextcloud die Lösung, nach der wir suchen. Im Rahmen des von der DSEE (Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt) geförderten Projekts „100xDigital“ haben wir uns das Ziel gesetzt, den wohnbund auf die nächste Stufe der digitalen Zusammenarbeit zu heben und gleichzeitig ein Angebot für unsere Mitglieder zu schaffen. In unserer dreiteiligen Online-Seminarreihe möchten wir genau darüber aufklären und die Potenziale der Nextcloud gemeinsam mit euch erkunden.

Online-Workshop 1:Nextcloud für Mitglieder – Bedarf und Möglichkeiten

Montag, 16.09.2024, 18 -19:30 Uhr, Anmeldung
Im ersten Webinar unserer Serie erkunden wir gemeinsam die aktuellen und potenziellen Nutzungsmöglichkeiten der Nextcloud. Wir möchten von euch erfahren, ob ihr Interesse an der Nutzung einer vom wohnbund bereitgestellten digitalen Infrastriktur habt und was diese bieten sollte. Neben der vereinsinternen Nutzung wird die potenzielle Nutzung für das Einzelne Wohnprojekt vorgestellt. Ziel dieser Sitzung ist es, zu verstehen, welche Funktionen benötigt werden und wie eine gemeinsame Plattform effektiv genutzt werden kann. Dieser Austausch dient dazu, die Inhalte der folgenden Workshops gezielt auf eure Bedürfnisse abzustimmen. Eure Rückmeldungen sind entscheidend, um die Nextcloud und das Mitgliederforum optimal zu gestalten.

Online-Workshop 2: Praktische Anwendung der Nextcloud in Wohnprojekten

Montag, 07.10.2024, 18 -19:30 Uhr, Anmeldung
Dieses Webinar konzentriert sich darauf, wie ihr die Nextcloud für die Kommunikation und Verwaltung in eurem Wohnprojekt nutzen könnt. Wir führen durch die verschiedenen Funktionen der Nextcloud, zeigen, wie Dateien sicher geteilt und effektiv verwaltet werden können und diskutieren, wie die Plattform zur Verbesserung der internen Kommunikation genutzt werden kann. Zudem erläutern wir, wie ihr neue Mitglieder für die Nutzung gewinnen könnt. Die Sitzung bietet praktische Tipps und Anleitungen, um die Nextcloud schnell und effektiv in eurem Wohnprojekt einzusetzen.

Online-Workshop 3: Datenschutz und Inklusion der Nextcloud für alle Mitglieder

Montag, 28.10.2024, 18 -19:30 Uhr, Anmeldung
Im abschließenden Webinar behandeln wir wichtige Aspekte des Datenschutzes und der Datensicherheit in der Nextcloud. Wir besprechen, wie personenbezogene Daten geschützt und sicher gehandhabt werden können. Ein besonderer Fokus liegt auf der Befähigung älterer Mitglieder, die digitale Tools vielleicht nicht gewohnt sind. Durch einfache Erklärungen und die Vermittlung grundlegender Kompetenzen wollen wir sicherstellen, dass alle Mitglieder von den digitalen Möglichkeiten profitieren können. Dieser Workshop dient dazu, Vertrauen in die Nutzung der Nextcloud zu schaffen und deren Vorteile für jedes Mitglied zugänglich und verständlich zu machen.


Das Projekt wird gefördert durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt

Projektpartner ist datenkollektiv.net

wohnbund-Tagung: Genossenschaft && Digitalisierung

Datum: 29.11.2024
Ort: Berlin, ExRotaprint
Anmeldung: Hier anmelden
Veranstalter: wohnbund e.V. | Bundesvereins zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V. | Heinrich Böll Stiftung


Die Digitalisierung ist längst auch im Genossenschaftssektor angekommen – die Pandemie hat diese Entwicklung beschleunigt. Es zeigt sich, dass hier bisher ungenutzte Chancen für die Organisation der Genossenschaft und die Partizipation der Mitglieder bestehen. Zugleich werden Defizite in der Gesetzgebung deutlich und damit die Notwendigkeit aufgezeigt, regulatorische Beschränkungen für Genossenschaften zu überdenken.

Die Fachtagung Genossenschaft && Digitalisierung nimmt bisherige Impulse auf und widmet sich insbesondere der digitalen Mitgliederpartizipation und -Organisation. Wie können Mitglieder aktiv, maßgeblich und rechtssicher in Entscheidungsprozesse eingebunden werden?

Die Veranstaltung bietet eine Plattform, um von Expert:innen und Praktiker:innen zu lernen, neue Ansätze zu entdecken und sich an Diskussionen zur sozialverträglichen Digitalisierung zu beteiligen. Wir werden Strategien, Tools und Erfahrungen erörtern, die neue Ansätze für das Genossenschaftswesen aufzeigen. Wir stellen die Frage, wie wir Mitgliederpartizipation und den Zusammenhalt in kooperativen Organisationen stärken und dabei alle Mitglieder mitnehmen können. Wir laden Sie ein, Teil der Debatte zu werden, um gemeinsam den genossenschaftlichen Sektor zukunftsfähig zu machen.

://Schwerpunkt Austausch und digitale Tools:
Neben dem Rahmenprogramm zum Stand der Änderungen im Genossenschaftsgesetz und einem Ausblick auf die soziale Innovationskraft der Digitalisierung, bieten die Workshops von Genossenschaft & Digitalisierung viel Raum für den Austausch und die gemeinsame Diskussion für Teilnehmende und Fachleute.

://Praxis-Check: Wohnungsgenossenschaften
Die Genossenschaft ist an keine Branche gebunden. Daher geht es in den Tagungs-Workshops um die Rechtsform im Allgemeinen. Trotzdem unterziehen wir das Thema in zwei der Workshops einem Praxis-Check und zeigen anhand von Wohnungsgenossenschaften, wie digitale Tools zum Einsatz kommen können.


://Workshops vormittags:

  1. Eine Chance für den Wandel: wohnbund goes 100xdigital
    • Carsten Ungewitter, datenkollektiv.net | Robin Mohr, wohnbund e.V.
    • Moderation: Constance Cremer, Stattbau Stadtentwicklungsgesellschaft mbH
  2. Werkzeuge und Erfahrungen mit digitaler Mitglieder- und Beteiligungsverwaltung
    • Robert Parron, KONSUM DRESDEN eG | Andreas Bauer, Agrokraft GmbH
    • Moderation: Nico Storz, Bürgerwerke eG
  3. Digitale Transformation – die Datenschutz-Zukunft gestalten
    • Jure Globocnik, activeMind AG | Gerald Scheiger, Consultatio
    • Moderation: Mathias Fiedler, BzFdG

://Workshops nachmittags:

  1. Vom Code zur Kompetenz: Weiterbildung für digitale Tools in Genossenschaften
    • Sjard Hönsch, Universität Hildesheim | Marina Braun, revoluSUN GmbH
    • Moderation: Prof. Dr. Carola Iller, Universität Hildesheim
  2. Erfahrungen und Tools zur digitalen Vertrete:innenwahl
    • Klaas Augustin, POLYAS GmbH | Tobias Pinkel, Green Planet Energy eG
    • Moderation: Angelika Noss, BzFdG
  3. Von der Plattform zur Mitmachgenossenschaft
    • Markus Kollotzek, wechange eG | Robin Mohr, DachGeno RheinMain eG
    • Moderation: Tobias Bernet, wohnbund e.V.

://Tagesablauf:

  • 09:30 Ankommen und Einchecken
  • 10:00 Begrüßung und Auftakt
  • 10:15 Stand der Novelle des GenG zur Digitalisierung | Ute Höhfeld, Bundesministerium der Justiz
  • 11:00 Blitz-Vorstellung der Workshops
  • 11:30 Kaffeepause
  • 12:00 Workshop 1 bis 3
  • 13:30 Mittagessen: Büffet
  • 14:30 Workshop 4 bis 6
  • 16:30 Info-Blitz aus den Workshops
  • 17:00 Digitale Transformation der Zivilgesellschaft für eine menschengerechte Digitalisierung | Dr. Mike Weber, Kompetenzzentrum Öffentliche IT
  • 17:30 Diskussion: Wie weiter mit der Digitalisierung im Genossenschaftswesen?
  • 18:00 Gemeinsamer Ausklang mit Getränken und Häppchen

://Anmeldung und Organisation:

  • Ort: ExRotaprint gGmbH, Gottschedstraße 4, Berlin
  • Zeit: 10:00 bis 18:00 Uhr
  • Teilnahmegebühr: 30,00 €. Kostenfrei für Mitglieder des wohnbund e.V. und des Bundesvereins zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V.
  • Anmeldung: Hier anmelden

Wir freuen uns, Sie und Euch analog wiederzusehen!


Workshopinhalte:

://Workshop 1: Eine Chance für den Wandel: wohnbund goes 100xdigital

Carsten Ungewitter, datenkollektiv.net | Robin Mohr, wohnbund e.V.
Moderation: Constance Cremer, Stattbau Stadtentwicklungsgesellschaft mbH

In diesem Workshop beleuchten wir die aktuellen Fortschritte des Digitalisierungsprojekts, das der wohnbund e.V. in Kooperation mit datenkollektiv.net durchführt. Das Projekt wird durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt im Rahmen des Programms „100xdigital“ unterstützt. Wir gehen den Fragen nach, welche Funktionen das neue System bietet und welchen Mehrwert es für bestehende sowie potenziell neue Mitglieder – wie beispielsweise Wohnungsgenossenschaften – schafft. Es wird erläutert, welche Überlegungen zur Initiierung des Programms geführt haben und wie datenkollektiv.net die technische Umsetzung gestaltet hat.

Der Workshop bietet neben Einblicken in künftige Arbeitsweise des wohnbund auch die praktische Demonstration der Anwendungen und Tools. Zudem können Teilnehmende in der anschließenden Diskussionsrunde eigene Erfahrungen einbringen und aufkommende Fragen klären. Kernthemen des Workshops sind: Werkzeuge für die Zusammenarbeit, Effiziente Kooperation, Wissensmanagement, Veränderungen inklusiv gestalten, Datensicherheit.

Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Euch die digitalen Möglichkeiten zu erkunden, die unsere Arbeit und Kooperationen in der Zukunft prägen werden. Engagierte Akteur:innen für diesen Workshop sind Carsten Ungewitter, datenkollektiv.net und Robin Mohr, wohnbund e.V.

://Workshop 2: Werkzeuge und Erfahrungen mit digitaler Mitglieder- und Beteiligungsverwaltung

Robert Parron, KDintras-Team KONSUM DRESDEN eG | Andreas Bauer, Agrokraft GmbH
Moderation: Nico Storz, Bürgerwerke eG

Zur effizienten Verwaltung zahlreicher Mitglieder, wie für Genossenschaften typisch, bietet sich an, eine CRM-Software einzusetzen, um den Handlungsanforderungen für Verwaltung, Kommunikation und Koordination gerecht zu werden. Erfahrungen mit verschiedenen Software-Programmen liegen vor, z.B. eingesetzt in Energie- oder Konsumgenossenschaften. Von Kündigung, Sterbefällen, Übertragungen von Anteilen bis zur Prüfung durch den Verband ist eine Verwaltungs-Software von Vorteil. Gute Programme helfen u.a. bei der digitalen Dokumentenablage, der Mitgliederverwaltung sowie der Dividendenberechnung. Mit ihr lassen sich Zahlungen digital abwickeln und die Kirchensteuerabfrage erfolgt automatisiert. Das gilt auch für Schreiben wie Steuerbescheinigungen, Infobriefe, Einladungen zur GV etc.

Wichtig ist, dass die jeweilige Software stetig weiterentwickelt wird, beispielsweise für den zukünftig möglichen digitalen Beitritt zur Genossenschaft. Um sie benutzerfreundlich zu gestalten, sollten die Betreiber die Anliegen und Verbesserungsvorschläge ihrer Anwender kontinuierlich sammeln, bewerten und so die Software kontinuierlich verbessern. Online-Lösung mit jederzeitigem Zugriff von jedem Ort sind mittlerweile eher die Regel.

Für die Arbeitsgruppe wurden Vertreter:innen von zwei eingeführten Verwaltungsprogrammen eingeladen, Robert Parron, Projektverantwortlicher der Software zur Mitgliederverwal­tung, entwickelt von der KONSUM DRESDEN eG sowie Andreas Bauer, Agrokraft GmbH, mit Schwerpunkterfahrungen der Verwaltung von Energiegenossenschaften.

://Workshop 3: Digitale Transformation – die Datenschutz-Zukunft gestalten

Jure Globocnik, activeMind AG | Gerald Scheiger, Consultatio
Moderation: Mathias Fiedler, BzFdG

Behindern oder verhindern die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) die digitale Transformation? Selbstverständlich resultieren aus der DSGVO Anforderungen an Neuerungen im Rahmen der digitalen Transformation, in denen personenbezogene Daten verarbeitet werden. Dies kann zu Verlangsamungen führen. Gleichzeitig erweist sich der Datenschutz aber auch als Treiber von Innovationen. Das gilt beispielsweise in Form der Entwicklung neuer Tools, die Betroffenen mehr Kontrolle über ihre Daten geben sollen u.a. zur Ausübung der Einwilligungsverwaltung und von Betroffenenrechten.

Im Workshop werden Begrenzungen und Chancen der Digitalisierung im Rahmen der DSGVO thematisiert und wie die strengen Anforderungen digital einfacher umgesetzt werden können. Das fördert die Digitalisierung durch höhere Akzeptanz. Durch das Erfüllen der Transparenzanforderungen erhalten die Betroffenen Informationen zur Verarbeitung ihrer Daten. Dies erleichtert ihnen die Ausübung ihrer Rechte. Genossenschaften hilft die Auseinandersetzung mit dem Thema und das Arbeiten mit Tools, Transparenz herzustellen, Einflussmöglichkeiten der Betroffenen auf ihre Daten über Einwilligungen sicherzustellen und letztlich das unnötige Ausüben von Betroffenenrechten abzuwenden.

Für die Arbeitsgruppe stehen Fachmenschen zur Verfügung, die sich intensiv mit Fragen der Sicherstellung Weiterentwicklung der DSGVO auseinandergesetzt haben. Jure Globocnik, activeMind AG und Hans-Peter Schüffler, Consultatio.

://Workshop 4: Vom Code zur Kompetenz: Weiterbildung für digitale Tools in Genossenschaften

Sjard Hönsch, Universität Hildesheim | Marina Braun, revoluSUN GmbH
Moderation: Prof. Dr. Carola Iller, Universität Hildesheim

Der Workshop zum Thema Weiterbildung und Digitalisierung stellt das zugrundeliegende Dilemma in den Mittelpunkt, dass der digitale Wandel oft sowohl eine technische Frage, als auch eine Frage der digitalen Kompetenzen der anvisierten Nutzer:innen umfasst. Nur wenn beide Fragen gleichzeitig adressiert werden, lässt sich der digitale Wandel effizient und effektiv umsetzen. Für den Erwerb notwendiger digitaler Kompetenzen, die bei den potentiellen Nutzer:innen nicht vorhanden sind, bieten sich Weiterbildungsmaßnahmen an. In dem Workshop werden mit den Teilnehmer:innen vielfältige, sie bewegende Fragen diskutiert: Wie können wirkungsvolle Weiterbildungsmaßnahmen für digitale Geno-Tools erstellt und durchgeführt werden? Welche Form sollten sie haben? Welche Inhalte? Welche Zielgruppen müssen berücksichtigt und angesprochen werden? Welche Hürden bestehen bei der Nutzung? Wie können diese minimiert werden?

Der interaktive Workshop wird organisiert vom deutschen Team des EU-Projekts baSE – Blueprint for Advanced Skills & Trainings in the Social Economy. Ziel des Projekts ist die Entwicklung von innovativen Weiterbildungsmaßnahmen für die Soziale Ökonomie, die Genossenschaften einschließt. Auf die Aspekte digitaler, grüner und fairer Wandel wird ein besonderer Fokus gelegt. An der Arbeitsgruppe nehmen Akteur:innen teil, die sich besonders mit dem Thema Qualifizierung für die Digitalisierung auseinandersetzen wie Sjard Hönsch, Universität Hildesheim und Marina Braun, revoluSUN GmbH.

://Workshop 5: Erfahrungen und Tools zur digitalen Vertreter:innenwahl

Klaas Augustin, POLYAS GmbH |Tobias Pinkel, Green Planet Energy eG
Moderation: Angelika Noss, BzFdG

Laut dem geänderten § 43b (1) GenG kann die Generalversammlung durchgeführt werden als Präsenzversammlung, als virtuelle, als hybride sowie als Versammlung im gestreckten Verfahren. Eine digitale Generalversammlung kann die Demokratie innerhalb der Genossenschaft stärken. Analoge Chancen ergeben sich bei der Online-Vertreter:innenwahl für die Mitglieder größerer Genossenschaften. Vertreter:innenwahlen sind teilweise mit erheblichen Organisationsaufwand und Kosten verbunden. Beispielsweise POLYAS vereinfacht dafür die Wahlplanung (reinen Online-Wahl, kombinierten Brief- und Online-Wahl etc.). Die Ansprüche von Demokratie und Mitbestimmung als Kernwerte des genossenschaftlichen Miteinanders lassen sich so mit geringerem Aufwand umsetzen. Das ermöglicht, erheblich mehr Mitglieder großer Genossenschaften zu erreichen und deren Wahlbeteiligung zu steigern.

Hier ist Green Planet Energy noch einen Schritt weiter in Richtung Demokratisierung ihrer Genossenschaft. Bei der letzten Vertreter:innenwahl wurde im Rahmen des digitalen Wahlverfahrens ermöglicht, Mitglieder der zur Wahl stehenden Vertreter:innenliste einzeln zu wählen. Auf diese Weise wurde Elemente einer Listen- und Personenwahl miteinander verbunden, so dass partizipative Ansprüche erheblich besser umgesetzt werden konnten. Ihr Wissen als Fachmenschen bringen ein Klaas Augustin, POLYAS GmbH; Tobias Pinkel, Green Planet Energy eG.

://Workshop 6: Von der Plattform zur Mitmachgenossenschaft

Markus Kollotzek, wechange eG | Robin Mohr, DachGeno RheinMain eG
Moderation: Tobias Bernet, wohnbund e.V.

Zugunsten von Genossenschaften und anderen Organisationen kommt es zunehmend zur Entwicklung und dem Betrieb von Kollaborations- und Vernetzungsplattformen. Sie bieten Genossenschaften Werkzeuge an, die sie für die digitale Zusammenarbeit und Vernetzung ihrer Mitglieder einsetzen können. Genossenschaften können solche Portale neben der Mitgliederkommunikation auch für ihr gesamtes internes Dokumentenmanagement nutzen oder zumindest geteilte Dokumente wie Aufsichtsratsprotokolle oder Arbeitsdokumente ablegen und gemeinsam bearbeiten. Sie haben dabei jederzeit die volle Kontrolle darüber, wer auf die jeweiligen Dokumente zugreifen darf. Weitere Leistungen solcher Portale können eine kostenfreie Videokonferenz-Software, Tools wie Kalender, Chats oder Umfragen und vieles mehr sein.

Zu den zentralen Bedürfnissen zählt ein sicherer Datenaustausch mit den Mitgliedern. Das ist besonders wichtig, wenn über die Plattform Abrechnungsdaten oder auch wichtige Protokolle ausgetauscht werden. Die meisten Portale bieten die Möglichkeit, dass sich ein/e Nutzer:in nur einmal anmelden muss, um die verschiedenen Tools anwenden zu können. Über solche Portale wird die Zusammenarbeit deutlich erleichtert und innerhalb der genossenschaftlichen Gemeinschaft kann sich eine lebendige Diskussions- und Unterstützungskultur entwickeln.

Robin Mohr von der DachGeno RheinMain eG wird vorstellen, wie die Wohnungsgenossenschaft die Nextcloud zur Zusammenarbeit einsetzt. Markus Kollotzek von wechange eG berichtet über die intensive Zusammenarbeit mit Energiegenossenschaften.

Stellenauschreibung bei der Stabsstelle Wohnungsmarkt & Innovative Wohnprojekte bei der Stadt Frankfurt

Die Kolleg:innen des wohnbund-Mitglieds Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V. haben uns gebeten, folgende Stellenausschreibung zu teilen. Das Netzwerk Frankfurt hat in der Vergangenheit eng mit der Stabstelle zusammengearbeitet und freut sich auf die künftige Zusammenarbeit mit einer engagierten Person, die für das gemeinschaftliche Wohnen in Frankfurt am Main kämpft.

Hier ein Ausschnitt aus der Ausschreibung: „Als fachliche Leitung des Arbeitsbereichs “Innovative Wohnprojekte“ in der Stabsstelle „Wohnungsmarkt, Mietrecht, innovative Wohnprojekte“ des Amtes für Wohnungswesen setzen Sie sich dafür ein, dass innovative, gemeinschaftliche Wohnprojekte in der Stadt Frankfurt am Main entstehen. Damit verbunden sind die Ziele, Nachbarschaften zu stärken, langfristig bezahlbare Mieten und nachhaltige Bau- und Lebensweisen zu ermöglichen.“

Hier gehts zur Ausschreibung.

wohnbund e.V. Fachtagung 2023 – Programm (Anmeldung geschlossen)


„Unter vielen Dächern“ – 40 Jahre wohnbund!

Seit 40 Jahren setzt sich der wohnbund e.V. als Netzwerk von Fachleuten und Praktiker:innen für selbstverwaltete Wohnformen und die Weiterentwicklung des genossenschaftlichen Wohnens ein. 2023 feiert er sein Jubiläum in Verbindung mit seiner jährlichen Fachtagung. Diese widmet sich dem Thema von „Dachstrukturen“ im gemeinwohlorientierten Wohnungsbau: Wie können einzelne Wohnprojekte von administrativem Aufwand entlastet und eigentumsrechtlich abgesichert werden, ohne ihre Autonomie einzubüßen? Lösungsansätze wie Dachgenossenschaften oder das Mietshäuser Syndikat werden seit den 1980er-Jahren diskutiert und praktiziert. Auch größere Genossenschaften stellen sich mancherorts als Dach für selbstverwaltete Projekte zur Verfügung.

Was hat sich in den letzten Jahrzehnten bewährt? Und wie wirken sich aktuelle Herausforderungen – hohe Bodenpreise, steigende Bau- und Kapitalkosten – auf die Arbeit unterschiedlicher Strukturen aus? Diesen und weiteren Fragen möchten wir uns im November gemeinsam mit Expert:innen und Aktiven nähern – und 40 Jahre wohnbund und das bisher Erreichte gebührend feiern!


Feierliche Eröffnung: Donnerstag, 23. November (öffentlich)

Programm:

  • 18:00: Ankommen / Get-together
  • 18:30: Begrüßung und Einführung in das Tagungsprogramm
  • 19:00: Podiumsdiskussion „Welche Strukturen braucht der gemeinwohlorientierte Wohnungsbau?“ mit
    • Hanna Steinmüller, MdB
      • Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen
      • Berichterstatterin für Wohnungspolitik der Grünen Bundestagsfraktion
  • Anschließend Empfang mit Getränken und Häppchen
  • 18:00 Uhr – open end, Studierendenhaus (Festsaal), Mertonstr. 26-28, Frankfurt am Main
  • Kostenlos, öffentlich, keine Anmeldung erforderlich
  • Begleitprogramm: Ausstellung der Wettbewerbs-Beiträge des Stadtfinder-Award 2023.

Fachtagung: Freitag, 24. November

  • 11:00-19:00 Uhr, Studierendenhaus, Mertonstr. 26-28, Frankfurt am Main
  • Kostenpflichtig für Nichtmitglieder (30 €), Mittagessen und Kaffee inklusive, Anmeldung erforderlich

Programm:

  • 10:30-11:00 Uhr: Ankommen bei Kaffee und Tee
  • 11:00-12:30 Uhr: Begrüßung, Jubiläumsauftakt und inhaltliche Einführung
    • „40 Jahre wohnbund – 40 Jahre Wohnungsfrage“
    • wohnbund-Gründungsmitglieder diskutieren in der Fishbowl
  • 12:30-13:30 Uhr: Gemeinsames Mittagessen (Catering, Festsaal)
  • 13:30-15:30 Uhr: Workshop-Phase 1
Workshop 1: Wohnen in Dachgenossenschaften = bezahlbar und selbstverwaltet?

Viele selbstorganisierte Wohnprojekte gründen sich als Genossenschaft. Diese Rechtsform kann den sicheren, bezahlbaren und partizipativen Wohnraum bieten, den die Mitglieder sich wünschen. Doch wird für jedes Projekt eine eigene Genossenschaft gegründet, werden Ressourcen, Wissen und Infrastruktur nicht effizient genutzt. Langjährige Lernprozesse und der jedes Mal erforderliche Aufbau von Rechtsform und Strukturen bindet Kräfte, die anderswo dringend benötigt werden. Eine Lösung sind Dachgenossenschaften, welche viele Häuser, Wohnprojekte und Menschen unter ihrem Dach vereinen. Ein einmal gegründetes Unternehmen kann dabei Verwaltungsarbeit professionalisieren, Skaleneffekte nutzen und am Wohnungsmarkt schnell handeln – idealerweise ohne den Bezug zur basisdemokratischen Entscheidungsfindung zu verlieren. Der Workshop widmet sich den Fragen, welche unterschiedlichen Dachgenossenschaftsmodelle es gibt, was es bei der Gründung und im laufenden Betrieb zu beachten gilt.

Inputs von:
– Katarina Rakic & Maximilian Hellriegel, SoWo Leipzig eG
– Axel Burkhardt & Julia Hartmann, Dachgenossenschaft Wohnen Tübingen eG
– Melanie Schreiber, DachGeno RheinMain eG iG
– Heike Skok, Wogeno München eG
– Moderation: Renate Berg

Workshop 2: Selbstverwaltete Wohnprojekte und Beteiligungsmodelle in großen Genossenschaften

Nicht immer muss eine neue Wohnprojekt-Initiative eine eigene Rechtsform gründen. Manche bestehenden größeren Genossenschaften kooperieren mit selbstverwalteten Wohnprojekten. Für die Gruppe besteht der Vorteil darin, einen professionellen Partner für das Projekt zu haben. Doch wie kann eine solche Kooperation aussehen und wie ist das Verhältnis von Autonomie des Projekts zu Eingliederung in die bestehende Genossenschaft? Wie verhält es sich mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz in Genossenschaften? In diesem Workshop besprechen wir unterschiedliche Beteiligungsmodelle zwischen Wohnprojekten und größeren Wohnungsunternehmen mit Inputgeber:innen von beiden Seiten.

Inputs von:
– Max Bräutigam, Doppelpunkt Unterliederbach e.V. (Wohnprojekt in Kooperation mit der WBG eG)
– Peter Finke, Bauverein der Elbgemeinden eG (Projekt: Gemeinsam in der Genossenschaft)
– Guido Schwarzendahl, Bauverein Halle & Leuna eG
– Moderation: Tobias Bernet

Workshop 3: Ein Dach fürs ganze Quartier: Stadtteilgenossenschaften

Auf Quartiersebene kann noch viel mehr organisiert werden als nur das Wohnen. Energie, Ernährung, Mobilität oder Gesellschaftsräume können über das eigene Haus hinaus gedacht werden. Eine quartiersweite Zusammenarbeit kann einen Mehrwert für alle schaffen und die Verwaltung dieser Infrastrukturen effizienter und einfacher machen – die gesamte Nachbarschaft profitiert. Mit der Betrachtung von Quartieren als Organisationseinheit eröffnen sich neue Wege hin zu sozial und ökologisch integrierten Nachbarschaften. Welche Ansätze gibt es in diesem Bereich bereits? Wie versuchen Initiativen die unterschiedlichen Bereiche zusammenzudenken? Was können wir von bestehenden Initiativen lernen? Hierüber sprechen wir mit denjenigen, die es bereits versuchen.

Inputs von:
– Carola Kochner, Neustart Tübingen: solidarisch leben + wohnen eG
– Felizitas Mussenbrock-Strauß, GeQo eG München
– Robbi Reisewitz, LeNa Basel
– Christoph Packhieser, Stadtplanungsamt Frankfurt am Main
– Moderation: Sara Schmitt Pacifico

  • 15:30-16:00 Uhr: Kaffee und Kuchen
  • 16:00-18:00 Uhr: Workshop-Phase 2
Workshop 4: Ohne Boden keine Dächer

Eingeschränkter Zugriff auf Flächen, hohe Bodenpreise, zerstückelte Besitzverhältnisse und die Macht der Investor:innen machen die Entwicklung von gemeinwohlorientierten Projekten schwierig. Hinzu kommt die Frage der Flächenversieglung, die sich bei Neubauprojekten immer wieder stellt. Haben wir jedoch keinen Zugriff auf Flächen, kommen auch die besten Dachstrukturen an ihre Grenzen. Wie kann Boden demokratisch verwaltet werden? Welche Akteure und Regularien braucht es dazu? Welche Strategien verfolgen Kommunen? Und welche Rolle spielt hier die Eigentumsfrage und wie können wir sie „lösen“? Darüber sprechen wir mit Expert:innen aus verschiedenen Bereichen der aktiven Bodenpolitik.

Inputs von:
– Katharina Wagner, Amtsleiterin Amt für Wohnungswesen Frankfurt am Main
– Jörn Luft, Stiftung trias
– Birgit Kasper, Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V.
– Sascha Gajewski, stadtraum5und4, Netzwerk Immovilien e.V.
– Moderation: Katrin Brandt

Workshop 5: Dachstrukturen im ländlichen Raum

Selbstverwaltete Wohnprojekte gibt es im ländlichen Raum viele. Hier sind die Immobilienpreise oft niedriger. Das macht die Realisierung von Wohnprojekten zwar etwas einfacher, dafür haben Wohnprojekte auf dem Land mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Auch in weniger besiedelten Regionen stellt sich die Frage, wie viel lokale Selbstverwaltung im Ehrenamt sinnvoll ist und welche Aufgaben womöglich an eine Dachstruktur abgegeben werden können. Daher möchten wir uns in diesem Workshop anschauen, welche Ansätze zu Dachstrukturen im ländlichen Raum es bereits gibt und welche noch gebraucht werden.

Inputs von:
– Sonja Menzel, innova eG
– Bernhard Hille & Jim Brose, TraWo eG: Solidarische Wohnungsbaugenossenschaft Salzwedel
– Michael Stellmacher, Dezentrale – Netz für gemeinschaftliches Wohnen in Sachsen
– Moderation: Afra Höck, Landesberatungsstelle gemeinschaftliches Wohnen in Hessen

Workshop 6: Blick über die Grenzen

Auch im benachbarten Ausland gibt es neue Bemühungen um lebendige Dachstrukturen für den genossenschaftlichen Wohnungsbau. In der Schweiz und Österreich besteht nach wie vor eine gesetzliche Wohnungsgemeinnützigkeit und Unterstützungsangebote von Trägern der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft, auf die neue Projekte zurückgreifen können. Mit Gästen aus Wien und Basel blicken wir auf den Erfahrungsschatz, den dortige Initiativen bereithalten.

Inputs von:
– Dr. Raimund Gutmann, wohnbund:consult Wien
– Vedrana Žalac, WBG Nordwestschweiz – Regionalverband der gemeinnützigen Wohnbauträger
– Moderation: Tobias Bernet

  • 18:00-19:00 Uhr: Synopse und Abschluss mit Constance Cremer (Stattbau Berlin)

Jubiläumsfeier: Freitag 24. November (Abends)

  • Ab 20:00 Uhr: Jubiläumsfeier: 40 Jahre wohnbund mit Essen und Getränken
  • Kostenpflichtig (20 € vor Ort), Essen und Trinken inklusive, Anmeldung erforderlich

Mitgliederversammlung: Samstag, 25. November
(für wohnbund-Mitglieder)

  • Mitgliederversammlung, 11:00-13:00 Uhr, Studierendenhaus (Festsaal), Mertonstr. 26-28, Frankfurt am Main
  • Mittagessen (inklusive)
  • Anschließend Führung über den Kulturcampus Bockenheim

Unterkunft

  • Es steht ein begrenztes Abrufkontingent bei einem Hotel am Westbahnhof zur Verfügung. Bezahlen müssen Sie die Unterkunft selbst. Informationen dazu erhalten Sie nach Anmeldung.
  • Es kann in Frankfurt mitunter erheblich günstiger sein, wenn sie bei den einschlägigen Buchungsseiten oder bei den Hotels direkt buchen, am besten weit im Voraus.
  • Für den kleinen Geldbeutel haben wir die BDP Jugendgästeetage gebucht. Dort stehen 10 Stockbetten zur Verfügung, die für 10 €/Nacht über uns gebucht werden können. Bitte kontaktieren Sie uns unter info@wohnbund.de

Weiteres

Sollte die Teilnahme an den Programmpunkten aus irgendeinem Grund finanziell schwer zu bewältigen sein, wenden Sie sich bitte an info@wohnbund.de und wir finden eine Lösung.

wohnbund e.V., Netzwerk Frankfurt und die Stadt Frankfurt freuen sich auf eine spannende Tagung!